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Man kennt hier die Musikschule

Die Musikschule Herrenberg feiert ihr 50-jähriges Jubiläum

Man kennt hier die Musikschule

Lehrerkonzert an der Musikschule Herrenberg. Foto: Holom

Wichtig sind für die Musikschule die Kooperationen mit Partner-Organisationen. Besonders gut funktionieren die Bläserklassen, die in Zusammenarbeit mit den beiden Realschulen angeboten werden. So gut, dass die Schulen vor einigen Jahren darum baten, aus den zwei Jahren Bläserklasse vier zu machen: „Bläserklasse Plus“ heißt das Projekt. Nach zwei Jahren Basisarbeit können sich die Schüler für zwei weitere Jahre anmelden. Viele von ihnen wechseln im Anschluss dann als reguläre Schüler an die Musikschule.

Eine Besonderheit in Herrenberg ist das Fach „Musiktherapie“ oder auch „therapeutischer Instrumentalunterricht“. Hier wird mit den unterschiedlichsten Instrumenten gearbeitet, in der Gruppe oder auch im Einzelunterricht. Viele Schüler, die dieses Angebot wahrnehmen, kommen von einer Förderschule, mit der die Musikschule einen engen Kontakt pflegt. Das sind nicht nur Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung, sondern auch solche, die vielleicht sozial auffällig geworden sind oder aus anderen Gründen von der Therapie profitieren können. Mit dem Angebot „Musik und Bewegung“ wiederum werden Schülerinnen und Schüler mit Behinderung erreicht.

Ihr Jubiläum feiert die Musikschule mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Ideen. Ein großes Ereignis war die Oper „Dornröschen“, an dem sehr viele Akteure der Musikschule beteiligt waren: „ein Gemeinschaftsprojekt vieler Kollegen und vieler Fachbereiche“, so Goldau. Dieses Zusammenwirken habe einen besonderen Reiz gehabt und überhaupt erst den Kraftakt, den eine solche Musiktheaterproduktion bedeutet, ermöglicht. Im Festakt im Mai sollen vor allem die Vielzahl und Bedeutung der Ensembles präsentiert werden, die an der Musikschule arbeiten. Kinder und Jugendliche spielen in diesen Ensembles ebenso wie Erwachsene, neben dem Jugendsinfonieorchester gibt es viele spezifische Instrumenten-Ensembles, aber auch zum Beispiel ein Tangoensemble, eine Klezmer- oder eine Jazzband.

Auch ein Konzert mit dem Partner in Tarare (Frankreich) wird es geben. Seit fünf Jahren wird die Städtepartnerschaft auch musikalisch gelebt durch Besuche und Gegenbesuche, gemeinsames Proben und gemeinsame Konzerte – schwerpunktmäßig im Akkordeonbereich. Weitere Jubiläums-Höhepunkte sind ein Konzert mit Ehemaligen, die inzwischen Profis sind, das Konzert des Landesjugend-orchesters oder der Musikschultag im Juli. Fast in jeder der Veranstaltungen kommt auch der Jubiläums-Jingle zu seinem Recht, den ein Kollege komponiert hat. Man kann ihn als Handy-Klingelton herunterladen; darüber hinaus wird er im Lauf des Jahres in den unterschiedlichsten Arrangements präsentiert, angefangen von einem Blockflötenensemble über das Streichquartett und – eben beim Musikschultag – von 200 Musikschülerinnen und -schülern, die das Publikum gleich mit einbinden: ein besonderer musikalischer Jubiläumsgruß, auf den die Musikschule und ihre Leiterin zu Recht stolz sind.

neue musikzeitung, 6/2018

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