Pressestimmen

Advent und Engelschor

Herrenberg: Konzert mit Kinder- und Jugendkantorei und Jugendsinfonieorchester in der Stiftskirche

Unter Wolfgang Peter ließ das Jugendsinfonieorchester festliche Musik erklingen GB-Foto: Holom

Die Kinder- und Jugendkantorei der Herrenberger Stiftskirche unter Leitung von Christa Feige hat gemeinsam mit dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule unter Dirigat von Wolfgang Peter ein weihnachtliches Konzertprogramm zusammengestellt.

Wie in jedem Jahr findet sich in der mit einem Adventskranz dekorierten Stiftskirche kaum mehr ein freier Platz, als Wolfgang Peter den Taktstock hebt, um dem von ihm geleiteten Jugendsinfonieorchester der Musikschule Herrenberg den Einsatz zu geben. Bald stimmen auch Kinder- und Jugendkantorei der Stiftskirche in die Adventskantate "Tochter Zion, freue dich" von Georg Friedrich Händel mit ein, und weiter braucht es nichts, das Publikum wie per Schalterklick aus der vorweihnachtlichen Hetze und Anspannung geradewegs hinein in eine entspannte, gelöste und milde auf die Welt blickende Stimmung zu versetzen.

Singen reinigt die Seele, schafft Ordnung im Gemüt und Verbundenheit zwischen den Menschen, das wissen erfahrene Musiker nur zu gut, und so haben Christa Feige und Wolfgang Peter viele Lieder zum Mitsingen in das Konzert eingebaut, deren Texte im Programmheft abgedruckt sind, wie zu den folgenden "Macht hoch die Tür" und "Freu dich, Erd und Sternenzelt". Am Klavier von Raphael Leyher begleitet singt der Kinderchor "Über Sternen, über Sonnen", die jungen Stimmen gut geschult und intonatorisch sicher. Das traditionelle Weihnachtslied "Maria durch ein Dornwald ging" meistern die Kinder dann mit klanglicher Unterstützung des Orchesters.

Musikalischer Jubel

Zwei anspruchsvollen Liedern von Benjamin Britten widmet sich nun der Jugendchor mit Raphael Leyhers verlässlicher Klavierbegleitung im Hintergrund. "There is no rose" und "Balulalow" (Solo Laetitia Feige) sind in ihrer aufgelösten Tonalität für einen Jugendchor sicherlich keine leichte Kost, doch stellen sich die jungen Sänger unter Christa Feiges Leitung erfolgreich dieser Aufgabe, um gleich anschließend in den musikalischen Jubel des "Advent Aleluia" von Jay Althouse, dem biblische Psalmen unterlegt sind, auszubrechen.

Zu einem abwechslungsreichen vorweihnachtlichen Konzertprogramm gehört auch festliche Orchestermusik. Dem trägt das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Herrenberg mit dem Allegro aus der Sinfonia in Es-Dur, Opus 18 von Johann Christian Bach Rechnung, einem mit beweglichen Sequenzen gespickten Stück, die in der Akustik der Stiftskirche besonders schöne Effekte hervorrufen.

Drei Lieder für Kinderchor und Klavier künden nun von der Weihnachtsgeschichte. "Heller Stern in dunkler Nacht", "Wünsche schicken wir wie Sterne" und "En Sternje klar" erinnern daran, dass die Menschheit, so nötig wie schon lange nicht mehr, eines friedenstiftenden Weihnachtswunders bedarf. Klare Kinderstimmen wie ein Appell an die Welt.

Bei "Kommet, ihr Hirten!" und "Lobt Gott, ihr Christen!" darf das Publikum wieder mitsingen, was es auch gerne und kräftig tut, so dass das ganze menschengefüllte Kirchenschiff in das musikalische Geschehen involviert ist.

Den Titel "Angels Carol" von John Rutter macht der Jugendchor jetzt zum Programm. Genauso stellt sich der Mensch Engelsstimmen vor: hell, klar, ein harmonisches Ganzes bildend. Die Illusion eines Engelschors gelingt auch in Grayston Ives "Ding Dong! Merrily on high", beide Lieder mit versierter Klavierbegleitung von Raphael Leyher.

Als schönes Schlussbild und gleichzeitig verbindendes Gemeinschaftserlebnis erklingt zum Ende des Konzerts "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!". Die Kinder- und Jugendkantorei der Stiftskirche zusammen mit dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule Herrenberg unter der Leitung von Christa Feige und Wolfgang Peter haben der Stadt nicht nur ein wunderschönes vorweihnachtliches Konzert beschert, vielmehr auch ein Sinnbild dafür gegeben, was mit dem persönlichen Einsatz aller möglich ist, wenn die Kräfte zu einem großen Ganzen gebündelt werden.

 

07.12.2015

Nicola Hollenbach

Zurück