Pressestimmen

Die „Superkräfte“ der Instrumente

Lehrerin Lena Brendel leitet beim Tag der offenen Tür in der Musikschule die Kinder beim Spielen des Saxofons an. GB-Foto: Holom

Aus allen Räumen der Musikschule sind Töne zu hören: Manche sind schräg, manche laut, andere sind leise, einige erstaunlich wohlklingend. Zusammen ergeben sie die Melodie eines spannenden und sehr geschäftigen Tages in Herrenbergs wichtiger Lehr- und Kultureinrichtung. An diesem Samstagnachmittag gehört die Musikschule jungen Familien und ihrem Nachwuchs. Der darf alle Instrumente, die hier unterrichtet werden, einmal ausprobieren – ganz nach Neigung, Interesse, Lust und Laune – und macht davon regen Gebrauch.

„Anhören, informieren, kennenlernen“, lautet das Motto des diesjährigen Tags der offenen Tür und genau das findet auch statt. Im gesamten Gebäude stehen die Lehrer bereit, stellen interessierten Kindern und deren Eltern ihre Instrumente vor und helfen ihnen dabei, erste Töne darauf hervorzubringen. Das Interesse ist riesig. Schon bei der zentralen Instrumentenvorstellung zu Beginn der Veranstaltung bekommen gar nicht alle einen Platz im großen Saal der Schule. Doch werden an diesem sonnigen Nachmittag – wie passend – kurzerhand die Türen geöffnet, so dass man auch draußen mithören kann.

Bei dem gut halbstündigen Konzertprogramm „Die Maus macht Musik“ präsentieren die Lehrer ihre Instrumente auf kindgerechte Weise und demonstrieren zugleich, wohin die musikalische Reise gehen kann, wenn man sich ernsthaft bemüht, übt und am Ball bleibt. „Uns ist es wichtig, jede Instrumentenfamilie auf akustisch hohem Niveau vorzustellen, damit Eltern und Kinder hören, wie sie in guter Qualität klingen“, erklärt Musikschulleiterin Ulrike Goldau. Gleichzeitig soll das Vorspiel den Kindern die Qual der Wahl erleichtern und sie schon im Vorfeld für das eine oder andere Instrument interessieren.

Launig moderiert von Saxofonlehrerin Lena Brendel und der Maus zeigen Flöten, Geige, Cello und Kontrabass, Holz- und Blechblasinstrumente, Gitarre, Tasten- und Schlaginstrumente, welche Klangvielfalt in ihnen steckt. Jedes Instrument darf zudem seine ganz eigene, erstaunliche „Superkraft“ präsentieren: Die Trompete kann wiehern wie ein Pferd, das Cello perfekt einen Rennwagen imitieren, das Akkordeon klingt wie die Feuerwehr und die Klarinette kann so leise spielen, dass niemand sie hört. Das Besondere an Perkussionsinstrumenten wiederum ist, dass man gar kein Instrument benötigt, um einen flotten Rhythmus zu erzeugen. Dazu genügen zwei Hände und etwas Taktgefühl.

Nach dieser inspirierenden Einführung wird der Spieß umgedreht: Die Zuhörer versuchen sich als Akteure. Das wird sehr gut angenommen. Miriam Raspe hat ihre Instrumente noch nicht ausgepackt, da kommen schon die ersten Aspiranten. Mit etwas Hilfe und guten Tipps gelingt es allen, Euphonium, Posaune und Tuba Töne zu entlocken. Nebenan stehen Flügel und E-Piano bereit, selbst so schwierige Instrumente wie Oboe, Geige oder Fagott können unter Hilfe auch von kleinen Kindern gut bespielt werden. „Man braucht viel Luft dafür, aber viele Kinder schaffen das“, betont Fagottistin Hikari Sohma.

In allen Räumen ist etwas los. Michael Kraus, der Blechblasinstrumente unterrichtet, freut sich über die gute Resonanz des Nachmittags: „Toll, dass unser Tag der offenen Tür von der Bevölkerung so gut angenommen wird und dass so viele kommen.“

Gäubote, 08.05.2023
Jutta Krause

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