Pressestimmen

Furioses Finale nach stimmungsvollen Klängen

Musikschule beschließt das Jahr mit einem anspruchsvollen Konzert in der Martinskirche

Furioses Finale nach stimmungsvollen Klängen

Das Streicher-Ensemble unter der Leitung von Diana Poppei spielt in der Martinskirche

Die Eröffnung des musikalischen Reigens oblag dem Trompeten-Ensemble. Unter der Leitung von Michael Kraus erklang ein durch Albert Loritz verfasstes, mehrstimmiges Arrangement des ursprünglich im 16. Jahrhundert entstandenen „Es ist ein Ros’ entsprungen“. Daran anschließend ließ das Ensemble das festliche „Concerto Fanfare“ von Eric Wazen erklingen, das mit seinem eingehenden Refrain eine feierliche Adventsstimmung verbreitete.

Ganz im Gegensatz zu den Trompetenklängen standen die zarten Töne, die das Violin-Quartett anstimmte. Gemeinsam mit ihren jungen Spielern hatte Diana Poppei Georg Philipp Telemanns „Konzert für vier Violinen“ einstudiert, das mal melancholisch, mal flott und tänzerisch leicht daherkam.

Die schneebedeckten Weiten Russlands indes zauberte Maren Siegert-Posers Blockflötissimo und Gitarren-Formation vor das innere Auge der Zuhörer. Mit ganz eigenen Harmonien kamen die Auszüge der „Russischen Suite“ von Eberhard Werdin daher, die einerseits an den schwungvollen russischen Volkstanz erinnerten, andererseits auch dank der gelungenen Interpretation eine nahezu schwermütige Atmosphäre zu verbreiten vermochten. Ebenfalls unter Siegert-Poser spielte das Erwachsenen-Ensemble auf, das mit William Boyce’s Allegro und Gavotte aus der „Sinfonie No. 4“ zwei liebliche und leichte, ja tänzerische Werke gekonnt aufzuspielen wusste. Mit dem Streicher-Ensemble betrat eine der großen Formationen der Musikschule die Bühne, um eine bewegende Darbietung des ohnehin gefühlvollen „Halleluja“ von Leonard Cohen anzustimmen. Unter Diana Poppei demonstrierten die jungen Musiker ein überaus gelungenes Zusammenspiel. Von der Moderne aus wagte das gemischte Bläser-Ensemble Wolfgang Peters den Sprung zurück in die Epoche Wolfgang Amadeus Mozarts. Die Auszüge aus dem „Divertimento für Bläser“ des berühmten Salzburger Komponisten kamen spielend leicht daher.

Die eigene Stimme als Instrument zu nutzen und dieses vor großem Publikum einzusetzen, stellt eine nicht zu verachtende Herausforderung dar, die die Mitglieder des Vokalensembles gekonnt zu meistern wussten. Begleitet von Michael Kraus’ Trompetenspiel stimmten die Sängerinnen das Allegro aus Vivaldis „Gloria“ an, das den berühmten Gesang der Engel, mit dem diese die Geburt des Heilandes verkündeten, thematisiert. Modern angehauchte Klänge wusste auch das Gitarren-Querflöten-Duo anzustimmen. Katharina und Uwe Rabel hatten mit ihren Schülerinnen die „Sonatina Semplice“ von Jan Truhlar eingeübt, die mal lieblich, mal rhythmisch schwungvoll daherkam. Gitarre und Flöte führten dabei einen Dialog, der vom iberischen Temperament auf der einen sowie zarten Tönen auf der anderen Seite zu leben schien.

Wird es beim Konzert zum Jahresausklang schließlich richtig laut, ist dies ein untrügliches Zeichen, dass das Percussion-Ensemble die Bühne betreten hat. Mit ungewöhnlichen Klängen wusste die Formation Gregor Daszkos das Publikum zu begeistern, bereits zu Beginn sorgten die stilecht aufgesetzten Nikolausmützen für Schmunzeln. Das Thema „Weihnachten“ hatte die Gruppe wörtlich genommen, „Celebrating Christmas“, nach einem Arrangement von Thomas A. Brown, wusste die Zuhörer mit Glockentönen und Klängen des bekannten englischen Weihnachtsliedes „Hark! The Herald Angels sing“ in Vorfreude zu versetzen – und wer genau hinhörte, erkannte inmitten des „Funky Stuff“ von Eckhard Kopetzki eine Hommage an „Jingle Bells“.

Wie schon das Streicher-Ensemble ging auch Tango & More gemeinsam mit dem Akkordeon-Orchester neue Wege und verlieh David Fosters „Carol of the Bells“ einen ungewöhnlichen, aber durchaus stimmigen Anstrich. Fast wehmütig klang Paul McCartneys berühmtes „Yesterday“ an, ehe Tango & More selbstsicher und bestimmt Daniel Hellbachs „Get it“ anstimmte.

Den furiosen Schlusspunkt setzte erneut das Jugendsinfonieorchester unter dem präzisen Dirigat Hrayr Atshemyans. Mit der Hirtenweise, der „Pastorale“ aus Arcangelo Corellis „Weihnachtskonzert“, wurde der Kirchenraum noch einmal in eine festliche und vorweihnachtliche Adventsstimmung getaucht, ehe mit Johannes Brahms’ „Ungarischem Tanz“ ein weiteres anspruchsvolles Werk durch das große Orchester angestimmt wurde. Auch hier bewiesen die Akteure, auf welch hohem Niveau die musikalische Arbeit der Musikschule wieder angesiedelt war.

Gäubote 18.12.2019          Christiane Hornung

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