Pressestimmen

Mit Gefühl und Ernsthaftigkeit

Gäubote, 21.01.2022

Keine Selbstverständlichkeit ist es, dass die Musikschule Herrenbergs am Mittwochabend einladen kann zu einem Podium, bei dem Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren ihr Können auf verschiedenen Instrumenten beweisen. Seit Monaten sind solche Vorspiele wieder möglich, zuvor wurden sie verhindert – klar, wegen Corona. Am Mittwoch nun sitzen die Eltern in großem Abstand zueinander; vor ihre musizierenden Kinder werden, vor allem dann, wenn sie Blasinstrumente spielen, große Plexiglaswände geschoben. Die allseitige Freude über das kleine Event ist unverkennbar; die jungen Musiker spielen mit Konzentration und Begeisterung mitunter anspruchsvolle Stücke.

Schüler der Klassen von Waltraud Epple-Holom, Stefanie Glaubitz, Diana Poppei, Yvonne Funk, Hrayr Atshemyan, Johannes Reischmann und Michael Kraus sind es, die beim Podium auftreten. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf Klassik, Romantik, Barock – mit kleinen Ausnahmen. Leonie Todaro spielt Akkordeonstücke von Lars Holm, Eleonora Santo und Wolfgang Amadeus Mozart; Leni Hübner und Paula Weinberg spielen auf ihren Querflöten das sehr kurze, aber prägnante Stück „Die Perle“, eine mexikanische Weise, und Sophia Betsch spielt auf dem Klavier „Rue des Cascades“, Titelstück des zweiten Albums von Yann Tiersen. Ganz zuletzt dann entdecken Jayden Sudy und Philipp Gliz mit Klavier und Cajon die Popmusik und bringen ein Stück von Billie Eilish zu Gehör.

„Division upon an italian Ground“ entstand 1708, wurde komponiert von Robert Carr und wird in Herrenberg gespielt von Ella Endler auf der Blockflöte; Josina Fiedler spielt eine Sonatine Georg Philipp Telemanns und die Russische Fantasie Nr. 2 von Leo Portnoff auf der Violine; Celina Schiffer mit großer Sorgfalt und Ausdauer gleich drei Stücke – Händel, Schubert, Anatoli Komarowski.

Hanna Maile trägt auf der Violine „Allemanda“ von Telemann vor, Louisa Schöffler das Rondo des Konzerts für Flöte in C-Dur von Mozart, Katharina Fussi und Jannik Rief das Allegro des Konzerts für zwei Trompeten von Vivaldi. Das Gefühl und die große Ernsthaftigkeit der jungen Interpreten beeindrucken sehr.

Gäubote 21. Januar 2022
Thomas Morawitzky

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