Pressestimmen
Schlagzeuger fahren zum Bundeswettbewerb
Herrenberg: Musikschule ehrt erfolgreiche Teilnehmer bei "Jugend musiziert"
Erfolgreiche Musiker (von links): Musikschulleiterin Ulrike Goldau ehrt Fiona Schneider, Catharina Bartsch, Linda
Rehnert, die Lehrerinnen Janice Meyer und Waltraud Epple-Holom, Simon Merk, Bennet Schmidt, Nelly Harting,
Johanna Florentine Widmayer, Inka Meyer und Louise Galluhn GB-Foto: Holom
13 Schüler der Herrenberger Musikschule wurden am Donnerstagabend im Rahmen eines Konzertes im Studio der Musikschule für die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben geehrt. Darunter auch das Schlagzeug-Ensemble, welches den ersten Preis beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert" errang und nun in den Pfingstferien in Hamburg am Bundeswettbewerb teil-nehmen darf.
Dass aber nicht nur die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer ihr Instrument zu 100 Prozent beherrschen, machte das Rahmenprogramm am Donnerstagabend im Studio der Herrenberger Musikschule deutlich. Das bestritten ebenfalls Schüler der Musikschule und sorgten für den einen oder anderen Aha-Moment. So überzeugte gleich zu Beginn Sandro Kraus an der Trompete bevor das Streicher-Vororchester unter Leitung von Diana Poppei den sauber intonierten Traditional "Long long ago" präsentierte. Unterstützung erfuhr das Vororchester bei "Coconut Calypso" durch drei Percussionisten, die dazu beitrugen, dass vor dem inneren Auge der Zuhörer eine weiße Insel im blauen Ozean entstand. Claudia Orendi überzeugte sodann im Nachgang am Klavier mit Claude Debussys "Arabesque Nr. 2", die ihrem Namen alle Ehre machte. Geheimnisvolle und verspielte Triller entführten den Zuhörer immer wieder in eine fremde Kultur. Dazu trugen auch die Harmonien bei, die für das westliche Ohr immer wieder ungewohnt klangen.
In die Zeit der barocken Tanzmusik versetzte Lara Determann das Publikum mit der Blockflöte. Das "Vivement" und das "Gaiement" von Louis de Caix dHervelois entführte die Zuhörer direkt an den Hof des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. Unterstützt wurde der barocke Eindruck der Blockflöte durch das besondere Barock-Piano, mit dem Regine Fischer die Schülerin begleitete. Determann meisterte auch die schwierigen Passagen der barocken Werke gut und überzeugte mit schnellen und präzisen Trillern.
Fingerfertigkeit bewies auch Jannis Knopf am Akkordeon, der in atemberaubendem Tempo den "Hummelflug" von Nikolai Rimsky-Korsakov darbot. Besonders die rapiden Dynamiksprünge arbeitete der Musikschüler eindrucksvoll heraus - der taumelnde Flug der Hummel durch die Lüfte erschien den Zuhörern ganz nahe. Etwas ruhiger wurde es bei Carla Ordings Querflöten-Beitrag "Reigen seliger Geister", bevor bei "Walking Waltz" mit prägnanten Melodiebögen wieder ein wenig mehr Bewegung ins Studio der Musikschule kam.
Kraftvolles Spiel stellte Kevin Wang an der Violine unter Beweis. Auch in schwierigen Passagen des "Concertino in D" von Ferdinand Küchler beherrschte der junge Musikschüler die spannungserzeugenden Dynamikwechsel einwandfrei und erzielte eine hohe Treffsicherheit auch bei schnellem Tempo. Die innere Zerrissenheit des Unternehmers Oskar Schindler, der etwa 1 200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten rettete, wurde beim Thema aus dem Film "Schindlers Liste" deutlich. Eindrucksvoll beschrieb Kevin Wang die langen und traurigen Melodiebögen von John Williams Filmmusik. Ebenfalls überzeugend führte Eva Wendel die "Suite Antique Prelude" von John Rutter auf. Den Wechsel zwischen langen, melodischen Phrasen und schnellen, treibenden Abwärts- und Aufwärtsläufen meisterte die junge Flötistin beinahe perfekt.
Neben den musikalischen Beiträgen standen aber auch die Ehrungen der erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer im Mittelpunkt des Konzertabends an der Musikschule. Beim Akkordeonmusikpreis überzeugten Nelly Harting ("hervorragend") und Johanna Florentine Widmayer ("ausgezeichnet") mit Solobeiträgen. Catharina Bartsch und Linda Rehnert erreichten mit einem Duo das Prädikat "sehr gut". Einen dritten Preis beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert" erreichte Fiona Schneider an der Trompete. Einen zweiten Landespreis konnte das Klavier-Duo Inka Meyer und Louise Galluhn mit nach Herrenberg bringen.
Den ersten Landespreis und eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Hamburg erspielte sich das Schlagzeug-Ensemble unter der Leitung von Gregor Daszko. An den Schlaginstrumenten standen dabei Nikolaus Aicher, Jonathan und Sebastian Daszko, Ferdinand Fischer, Simon Merk und Bennet Schmidt.
David Nau